„Ich werde erwartet“

Altbischof Franz Kamphaus lebte in den vergangenen 17 Jahren im Sankt Vincenzstift in Aulhausen, der größten Einrichtung für Menschen mit Behinderung im Bistum Limburg. Er setzte sich nach Kräften ein, feierte viele Jahre Gottesdienste mit und nahm aktiv am Gemeinschaftsleben teil. Am Dienstagabend, 29. Oktober 2024, haben sich Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende in einer Trauerfeier von „ihrem“ Bischof verabschiedet. 

„Wir werden dich sehr vermissen. Mach es gut“, war in dem emotionalen Gottesdienst oft zu hören. Viele meldeten sich zu Wort und teilten Erinnerungen und so auch ihre Trauer. Bischof Kamphaus war viele Jahre präsent, nahm Anteil am Leben der Menschen in der Einrichtung. Er war ansprechbar, hörte zu und fand Worte, die gut taten. „Er war unser Bischof. Er war unser Freund. Er war einer von uns hier“, so hieß es im Gottesdienst, in dem viele Tränen flossen und in dem vor allen für die vielen wunderbaren Begegnungen mit Altbischof Kamphaus gedankt wurde. 

Seine Zuversicht beeindruckte

Mit seiner Bescheidenheit, Frömmigkeit und Klugheit hat Bischof Kamphaus Spuren bei den Menschen im Sankt Vincenzstift hinterlassen. „Er war da, kannte uns und hat mit uns über Gott gesprochen. Das tat gut“, hieß es in der Trauerfeier. Viele konnten sich noch an seinen 90. Geburtstag am 2. Februar 2022 erinnern, den er in und mit der Einrichtung feierte. Als seine Kräfte nachließen und er sich mehr und mehr zurückzog, sei Kamphaus trotzdem irgendwie präsent gewesen. Auch wenn man ihn nicht mehr so oft gesehen habe, wusste man, dass er da war und die Menschen im Stift nicht vergessen habe. Angst vor dem Lebensende habe er nie gehabt, sagten die Bewohnerinnen und Bewohner. Vielmehr sei er sich sicher gewesen, im Himmel erwartet zu werden. Auch diese Zuversicht beeindruckte. 

Von Aulhausen wird Altbischof Kamphaus nun nach Limburg überführt. Am Samstag, 2. November, um 14 Uhr wird der geschlossene Sarg in der Stadtkirche von Bischof und Domkapitel in Empfang genommen und ein Totengebet für ihn gebetet. Die Stadtkirche ist bis 18 Uhr geöffnet. Am Sonntag, 3. November, ist die Stadtkirche von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Um 17 Uhr laden Bischof und Domkapitel zur Totenvesper in die Stadtkirche ein. Auch am Montag, 4. November, ist die Stadtkirche in der Zeit von 11 bis 18 Uhr für das persönliche Gebet vor dem Sarg geöffnet. Um 18 Uhr wird dort Eucharistie gefeiert. Das Requiem für den verstorbenen Bischof und seine Beisetzung finden am Dienstag, 5. November, um 14 Uhr im Hohen Dom zu Limburg statt. Anschließend sind alle zur Begegnung mit Kaffee und Kuchen in den Bischofsgarten am Roßmarkt eingeladen. 

Vor Ort oder online kondolieren

Das Kondolenzbuch liegt bis Samstag, 2. November, im Nordquerschiff des Limburger Doms aus. Sobald Altbischof Kamphaus in der Stadtkirche aufgebahrt wird, wird das Kondolenzbuch dort ausliegen. Zudem gibt es hier ein digitales Kondolenzbuch.

Noch bis Dienstag, 5. November, sind alle Pfarreien im Bistum eingeladen, ein Requiem für Altbischof Franz Kamphaus zu feiern.